Klaus Bönighausen, Inhaber der SHG GmbH Klaus Bönighausen (www.baederprofis.de), kümmert sich in seiner knapp bemessenen Freizeit akribisch um die erfolgreiche Motorsport-Karriere seines Sohnes Colin Jamie. Die Corona-Pandemie machte Team Bönighausen aber ein Strich durch die Planungen, da viele der hochkarätigen Kart-Events ausfallen mussten. Die Zeit wusste der ehemalige Welt- und Europameister im Hovercraft- Sport jedoch gut zu nutzen, nach einigen Testfahrten entschied er sich, wieder selbst aktiv zu werden und ging in der Saison 2020 in der Porsche Sprint Challenge Central Europe (PSCCE) an den Start. Mit dem Bäderprofi- Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport kämpfte er bei insgesamt drei Rennwochenenden auf renommierten Strecken in ganz Europa um den Titel in der AM-Klasse. Parallel startet sein Team-Kollege Thomas Edl (Österreich) auf dem selben Fahrzeug in der Pro AM-Kategorie.
Los ging es mit der Auftaktveranstaltung vom 23. bis 24. Juli 2020 auf dem Slovakia Ring nahe Bratislava. Während das erste Sprintrennen des Wochenendes Edl gebührte, kam Bönighausen beim zweiten zum Zuge. Im Qualifying konnte er sich bei regnerischen Bedingungen auf einer rutschigen Strecke sofort behaupten und sicherte sich im Zeittraining die Pole Position in seiner Klasse. Im Rennen überzeugte er bei seinem ersten Gastspiel auf dem 5.922m langen Kurs und freute sich, als Zweiter seiner Klasse die Ziellinie zu sehen. Zum Abschluss stand nun das „100 Miles Slovakia Endurance Race“ auf dem Programm, welches beide Fahrer eines Teams abwechselnd gemeinsam bestreiten. Nach rund 1 ½ Stunden Renndauer kam das Team mit einem Rückstand von nur 22.179 Sekunden auf den Sieger ins Ziel und schaffte mit dieser starken Performance den sechsten Platz in der höheren Pro Am Klasse. Ein rundum gelungener Einstieg für den Rookie Klaus Bönighausen bei seinem ersten Profi-Start im großen Motorsport.
Professionelle Unterstützung gab es dann für Bönighausen bei der zweiten Runde der PSCCE im Zeitraum vom 21. bis 22. August 2020. Beim „Summer Festival“- Rennen auf dem Salzburgring in Österreich unterstützte Sohn Colin Jamie seinen Vater als Berater und Motivator. Und der setzte die Tipps direkt erfolgreich um, schloss alle Freien Trainings auf dem ersten Platz ab und setzte seinen Boliden abermals auf die Pole Position. Im heiß umkämpften Sprintrennen konnte er den Start in seiner Klasse gewinnen und führte seinen Bereich erfolgreich an. Er ließ sich durch die Angriffe seiner Kontrahenten nicht beirren und verteidigte erfolgreich seinen Platz an der Spitze. Ein souveräner Start-Ziel-Sieg war der verdiente Lohn einer engagierten Leistung. Abschließend wartete beim Endurance Rennen eine große Herausforderung auf den Piloten aus Isernhagen, strömender Regen und die daraus resultierende schlechte Sicht begründeten ein schweres Rennen. Früh im Lauf kam er nach vorne und setzte sein Fahrzeug auf die fünfte Position, die er gekonnt gegen die Angriffe der hinter ihm platzierten Fahrer bis zum Boxenstopp verteidigen konnte. Auf diesen Platz sah am Ende auch sein Teamkollege Thomas Edl die schwarz-weiß-karierte Flagge. Die Krönung der Renntage war zweifelsohne die Klassen-Wertung der Pro AM, welche das Team auf einem umjubelten zweiten Platz abschließen konnte. Der Blick war nun gespannt auf das Finale gerichtet, wo Bönighausen die AM Klasse für sich entscheiden und seine Rookie-Saison mit dem Titel abschließen konnte.
Die dritte und finale Ausgabe der PSCCE fand am 12. und 13. September 2020 im Autodrom Most in Tschechien statt. Bönighausen, der als Führender der Gesamtwertung anreiste, bereitete sich perfekt auf den Finaltag vor und spulte 96 Trainingsrunden am Vortag der Veranstaltung ab. Dementsprechend motiviert ging er in die entscheidende Runde, doch dann passierte das, was keiner planen konnte. Der Team-Kollege hatte mit dem gemeinsamen Porsche im ersten Rennen einen Unfall, so dass das Auto repariert werden musste. Ohne komplettes Qualifying musste Bönighausen aus der Boxengasse in sein Finale starten und sich wieder an das Feld herankämpfen. Nach und nach konnte er seine Kontrahenten überholen und hatte eine Position inne, die ihm den Titelgewinn gesichert hätte. Unglücklicherweise war das Auto doch stärker beschädigt und Bönighausen musste das Fahrzeug endgültig abstellen. Keine Punkte in diesem Lauf bedeutete aber auch gleichzeitig, dass er seine Führung in der Gesamtwertung nicht behaupten konnte. Letztendlich schloss er die PSCCE Saison 2020 auf dem dritten Platz in der AM Klasse ab.
Klaus Bönighausen war trotzdem begeistert von seiner Teilnahem: „Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich in meinem Einstiegsjahr nicht direkt den Titel gewinnen konnte. Aber that´s racing, so ist nun mal Motorsport, daran kann man nichts ändern. Das Team hat alles versucht, um das Fahrzeug für mein Rennen wieder hinzubekommen, das war ein tolle Leistung. Das Beste an der Saison war aber der großartige Zusammenhalt in der Boxengasse unter den Fahrern und den Teams, alleine dafür war es wert teilzunehmen. Mein Dank geht an die Organisation der PSCCE, an das Lechner Racing Team, an die Fahrer-Coaches Lukas Wanner und Jakob Schober und natürlich an meinen Team-Kollegen Thomas Edl.“
Klaus Bönighausen plant auch in der kommenden Saison 2021, wieder an der Porsche Sprint Challenge Central Europe teilzunehmen. Sicherlich mit dem Blick nach ganz oben…